Vor über 10 Jahren habe ich mich sehr für das Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen" (BGE) interessiert. Die Idee hinter diesem Einkommen habe ich sofort verstanden, als ich durch einen Aha-Effekt auch die Finanzierung verstanden hatte (es kommt nicht als "Bonus" bei jedem obendrauf, sondern wird unten "integriert"), war es um mich geschehen. Das Bedingungslose Grundeinkommen war DIE Lösung für unser Sozialsystem und ich begann einen Artikel auf Google+ zu schreiben, der hieß "Zweihundert Gründe für ein Bedingungsloses Grundeinkommen" und später noch "50 weitere Gründe für ein Grundeinkommen". Von einigen Bloggern aus der BGE-Szene wurden meine einzelnen Punkte positiv aufgenommen und kommentiert. Man findet heute noch Bruchstücke davon im Netz.
Jetzt kommts: Für meine treuen Leser lege ich den Artikel neu und upgedatet wieder auf. Aber nicht mit 200, nicht mit 250, sondern mit 300 Gründen! Genau wie die Spartaner werden diese 300 Gründe alle Mauern durchbrechen, alle Armeen besiegen und der kleine Mann erhebt sich, das Gesicht zur Faust geballt und... äh... ok... na gut...
Das Hauptgegenargument beim Bedingungslosen Grundeinkommen war: "Das funktioniert nicht, die Leute sind faul". Bei meiner anderen Idee, wir könnten doch alle zusammen Online die Gesetze selber schreiben, ist das Hauptgegenargument: "Das funktioniert nicht, die Leute sind dumm". Dumm und faul sind sie also, die Leute, also die anderen, man selber natürlich nicht. Ich werde auf die Hauptgegenargumente "dumm" und "faul" noch genauestens eingehen, aber gemach, der alte Mann (also über 30) hat noch einen normalen Beruf und minimalinvasive Freizeitbeschäftigungen, so sei ihm ein etwas langsameres Schreiben gegönnt. Die damalige Nummerierung der einzelnen Gründe werde ich, soweit möglich, beibehalten.
1. In Deutschland ist nicht die reale Verelendung das Problem, sondern die Sorge vor der Verelendung lähmt Menschen.
2. Vorteil des Begriffs "Bedingungsloses Grundeinkommen": Er lässt sich nicht als Phrase abschwächen oder umdeuten. Bedingungslos bleibt Bedingungslos. "Verhaltensunabhängig" wäre auch denkbar.
3. Heute arbeiten Menschen schwarz, obwohl schwarz arbeiten eine Straftat ist. Ist das nicht ein verrücktes Arbeitsverhinderungssystem? Jemand geht arbeiten und wird bestraft. Andere wiederum werden bestraft, weil sie nicht arbeiten.
4. Individuell sein. Kooperativ sein. Wie kombiniert man beides? Nicht schwer zu erraten: Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen.
5. Mit BGE haben wir den Arbeitsmarkt aus den Modellen der Volkswirtschaftslehre: Arbeitgeber und Arbeitnehmer treffen sich auf Augenhöhe und beide können "Nein" sagen. Heute kann weder der Arbeitgeber "Nein" sagen (Kündigungsschutz usw.) noch kann der Arbeitnehmer "Nein" sagen (Existenzsorgen, Hartz-IV-Sanktionen, unverständliche Amts-Bürokratie).
6. Die Begriffe Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind eigentlich verdreht. Arbeitnehmer geben die Arbeit(sleistung), Arbeitgeber geben das Einkommen. Es müsste Einkommensgeber heißen, nicht Arbeitgeber.
7. Durch ein BGE wird Artikel 1 Grundgesetz endlich umgesetzt. Menschenwürde muss man sich nicht erst "erarbeiten" oder "verdienen".
8. BGE heißt: Wegfall der gesamten Sozialbürokratie, der Einzelfall(un)gerechtigkeit und dem zeitraubenden Papierkram auf existenziellem Niveau.
9. BGE ist lebenslanges BAföG. Lebenslanges Lernen ist dann nicht nur politisches Motto, sondern praktisch durchführbar. Endlich ungestört, intensiv, jahrelang, rund-um-die-Uhr, tief in Thematiken hineinarbeiten, also den Begriff "Wissensgesellschaft" ernstnehmen. Wer Hartz-IV bekommt, darf nicht studieren. Und BAföG bekommen längst nicht alle. Und Wohngeld kriegt man nicht, wenn man zu arm ist (weil das Amt dann unterstellt, man würde es für Essen ausgeben). Berufsausbildungsbeihilfe gibt es nicht für eine zweite Ausbildung. [Ist das 2025 immer noch so? Es lohnt sich nicht zu schauen oder auf Sinnvollität zu prüfen, weil die Regeln sich ständig ändern] Alles ist zugekleistert mit Spezialfällen, Sonderfällen, Ausnahmen und einem Riesenwust an anzugebenden Daten. Es wird angerechnet, umgerechnet, abgezogen, nummeriert, erbracht, bewilligt, vorausgesetzt, berechnet, geahndet, verpflichtet, gespeichert, mitgeteilt, gefordert, angezeigt, zugeschlagen, befunden, abgegeben, angefordert, abgewiesen, nochmal abgewiesen, pauschalisiert, angehängt, nachgewiesen, beantwortet, geleistet, bezogen, aufgestockt, abgestockt, zurückbehalten, einbehalten, benötigt, kopiert, vorgedruckt, eingenommen, hinterbliebenenverrentet, besoldet, verrürupt, geriestert, verwaist, zusatzversorgt, sozialversichert, gesundheitsbefragt, belegt, anerkannt, ausgeschlossen. Schaut mal den Antrag für Berufsausbildungsbeihilfe an. Ein Jurastudium, mit Spezialisierung auf das Sozialgesetzbuch, ist offenbar erforderlich, um die Anträge nachzuvollziehen. Man selbst, die Verwandten, der Lebenspartner, die Mitbewohner, die Haustiere usw. müssen sich datenmäßig nackig ausziehen, für Peanuts auf existenziellem Niveau.
10. Betreuungsgeld- und Herdprämiendiskussionen haben ein unbürokratisches Ende. Eine Frau kann sich vom Partner ohne Existenzangst trennen. Familienväter sind von der gesellschaftlich formulierten "Ernährer-Rolle" befreit, da Frau und Kind das BGE auch erhalten.
11. Man kann den risikoreichen Weg Bachelor, Master, Dissertation, Postdoc, Habilitation, Professor gehen, ohne die ständige Sorge, wie "ernähre" ich mich oder meine Familie.
12. Wir haben immer mehr Arbeitslose (korrekt wäre: Einkommenslose) durch Maschinenarbeit. Mit BGE gibt es keine unterschwellige Diskriminierung von "Arbeitslosen" mehr (besserer Begriff: Freigestellte).
13. Gedankliche Trennung von Arbeit und Einkommen. Menschen streiken nicht für Arbeitsplätze, Menschen streiken für Einkommensplätze. Vorsicht: Eigentlich müssten wir BGE-Befürworter hier etwas präziser sprechen, denn was entkoppelt wird, ist das Grund-Einkommen von der Arbeit. Das sich oberhalb davon befindliche Lohn-Einkommen ist wieder an Arbeit gekoppelt. Trotzdem kann dann prinzipiell jede Arbeit auch ohne Lohn getan werden. Aber: Ohne ein Grundeinkommen kann gar keine Arbeit angefangen werden (auch heute ist das schon so, die meisten merken nämlich gar nicht, dass der Lohn erst nach der Arbeit kommt, aber natürlich aus Vorperioden irgendein Einkommen die Voraussetzung war, um überhaupt arbeitsfähig im Betrieb zu stehen). Man kann es so sagen: Grundeinkommen ist ein Vor-Einkommen, Lohn ist ein Nach-Einkommen.
14. Wirtschaft anders betrachten. Fakt ist: Niemand arbeitet für sich selbst. Kein Friseur, Kein Bäcker, Kein Straßenbauingenieur, Kein Lehrer, Keine Mutter, Kein Lokführer. Unsere Arbeitsleistung geht immer zu anderen. Der Lokführer fährt nicht für sich selbst, sondern seine Arbeit leistet er für die 500 hinter ihm. Ein Friseur schneidet anderen die Haare. Es ist eine logische Unmöglichkeit, für sich selbst zu arbeiten. Wir sind keine steinzeitliche Selbstversorgungsgemeinschaft, wir sind eine Fremdversorgungsgesellschaft. Wir pflücken den Apfel und stecken ihn nicht selbst in den Mund, wir stecken ihn anderen in den Mund. Interessant finde ich auch die Frage: Für wen arbeitet eigentlich ein Verbrecher, z. B. ein Drogenboss oder seine Handlanger? Oder die Frage: Für wen arbeiten eigentlich Gefängnisinsassen?
15. BGE ist Streikgeld. Jeden Monat neu. Ein ganzes Leben lang. Durch ein BGE wird jeder zu seiner eigenen Gewerkschaft.
16. Lohnverhandlung mit einem BGE im Gepäck => Bei 1-Euro-Löhnen kurz lachen und rausgehen.
17. Menschen können "Nein" sagen. Lebenslang. Auch frustrierte Punks und Hooligans, die gegen "den Staat" sind. 1.000 Euro. Jeden Monat. Keine Bedingungen. Keine Vorschriften. Existenz genügt.
18. Journalisten können Nein sagen.
19. Mit BGE hat der, der arbeitet, immer mehr als der, der nicht arbeitet. Keine Verrechnung/Anrechnungen/Umrechnung mit "Sozialhilfen". BGE ist kein Kombilohnmodell. Politiker fordern immer: Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, sollen am Ende besser gestellt sein als Menschen, die nie gearbeitet haben. Das passiert beim BGE automatisch, ohne zusätzliche Eingriffe, es geht konstruktionsbedingt gar nicht anders.
20. Weg mit diskriminierenden "Naturalien-BGEs" (gemeint sind: "Die Tafeln"). Das BGE kriegt auch jeder Obdachlose, ob er will oder nicht. Will er nicht, dann häuft sich das BGE auf seinem Konto an.
21. Weg mit: Hartz IV "Fördern und Fordern". Fördern ja, aber ohne bestrafende Sanktionierungsmaßnahmen (die "Fordern-Peitsche") latent im Hintergrund. Druck und Zwang im sozial-existenziellen Bereich muss endlich aufhören.
22. Das BGE ist eine feste Eisschicht, die Menschen nicht in das kalte Wasser der monetären Existenzangst einbrechen lässt. Das BGE ist eine lebenslange Einkommensbasis, die nicht unterschritten werden kann.
23. Das Meditieren buddhistischer Mönche wäre in Deutschland Faulheit.
24. BGE = Existenz ohne Bedingungen. Hartz IV = Existenz mit Bedingungen.
25. Wir garantieren mit BGE nicht jedem den Reichtum, sondern letztlich nur das, was wir sowieso niemandem nehmen können: die Existenz. In modernen Gesellschaften kann man sehr wohl ohne Arbeit existieren, aber niemand kann ohne Einkommen existieren. Mit Bedingungslosem Grundeinkommen ist jeder Millionär (Wenn man Millionär als "hat 1.000 Euro Zinsen pro Monat" definiert). Ein Millionär ohne Vermögen, aber mit Zinsen.
26. Hypothese: Bürokratie (insbesondere Steuer- und Sozialbürokratie auf existenziellem Niveau) ist eine Straftat, weil sie unwiederbringlich Lebenszeit kostet. Gegenbeispiel: Ein Erben-Milliardär kann sich durch Berater und Anwälte von Bürokratie freikaufen (sozusagen: "freierben"), er muss sich nicht mit fitzeliegen und nervtötenden Anträgen und Bürokratie herumärgern, wie die alleinerziehende Mutter, der Mini-Jobber, der Kleinunternehmer usw. Er kann voll und selbstgewählt über seine Lebenszeit verfügen. Ist das nicht "ein wenig" ungerecht?
27. Existenz können wir nicht an Bedingungen knüpfen, sonst haben wir jemanden, der nicht mehr Nein sagen kann. Also einen Sklaven.
28. Wer heute sagt "Arbeitslosigkeit ist ein Problem" hat offenbar nie ein Geschichtsbuch gelesen. Arbeitslosigkeit war der Wunsch jeder Generation, seit Jahrtausenden. Richtig ist: Arbeitslosigkeit ist ein gelöstes Problem.
29. Versuche beim Thema BGE nicht die Überzeugten zu überzeugen. Gehe zu den Nicht-Überzeugten.
30. Schluss mit: Generation Praktikum. Schluss mit: Generation der Überflüssigen. Schluss mit: Generation Prokrastination. Beginn von: Generation der Freigestellten.
31. Un-Satz des Jahres: "Bekämpfung der Arbeitslosigkeit"
32. Was heute als "Faulheit" bezeichnet wird, ist nur von außen betrachtet "Faulheit". In Wirklichkeit ist es erzwungene Passivität durch Druck und Zwang auf existenziellem Niveau.
33. Das BGE versöhnt den Sozialismus mit dem Kapitalismus, durch Kooperativen Individualismus.
34. Mit BGE verliert Solidarität seinen Opferpathos.
35. Bedingungsloses Grundeinkommen ist wie lebenslange Psychotherapie.
36. Die Vorteile eines Grundeinkommens treten nur bei Bedingungslosigkeit ein.
37. Soziales Handeln kann man nicht in Gesetze hineinschreiben, man kann "sozial sein" nicht befehlen, man kann es aber durch ein Bedingungsloses Grundeinkommen ermöglichen.
38. Der Staat ist gut im Geld einnehmen, der Bürger ist gut im Geld ausgeben.
39. Man kann für Andere arbeiten, aber es ist fast unmöglich, für sich Selbst zu arbeiten. Wir haben zu 99,99 % eine Fremdversorgungsgesellschaft. Ein Blick in die Etiketten unserer Kleidung genügt. Made in China.
40. Man kann über Menschen im Mittelalter viel sagen, aber sicher nicht, dass sie meinten "Grundeinkommen" wäre ein Problem. Sie hätten sich gefreut darüber und ihrem Lehnsherrn den Mittelfinger gezeigt. Man kann über Menschen in der Antike viel sagen, aber sicher nicht, dass sie meinten "Grundeinkommen" wäre ein Problem. Sie hätten sich gefreut darüber und ihrem Galeerenruderkommandanten den Mittelfinger gezeigt.
41. Das BGE beendet die Einführung neuer "Sozialleistungen" (die meistens "Sozialkürzungen" sind), die doch wieder alles nur noch komplizierter machen, mit hunderten Sonderfällen, Spezialfällen und Ausnahmen von der Ausnahme von der Ausnahme.
42. Das BGE ist keine Sozialleistung, denn das BGE erhält jeder, wirklich jeder. Man muss nicht arm sein, um ein BGE zu erhalten.
43. Gerechtigkeit heißt nicht Gleichheit, sondern Augenhöhe. BGE ist ein möglicher Teil der von mir so genannten Gleichbemächtigung.
44. Ein BGE führt weg vom System der Kurzfristigkeit, hin zu weitem Blick und Planbarkeit der individuell nächsten und übernächsten Schritte. Das BGE ermöglicht einen langfristigen Planungshorizont, der auch kurzfristige Einkommens-Widrigkeiten überstehen lässt.
45. Ein BGE wird generationenübergreifend von allen gezahlt und an alle ausgezahlt. Wir zahlen uns das BGE andauernd selbst.
46. Hartz IV ist kein Sozialstaat. Hartz IV ist ein Zwangsarbeitskonstrukt, das mit der Einkommensangst von Menschen spielt.
47. Zwangsarbeit für 1 Euro ist noch erniedrigender als für 0 Euro. Das wäre dann wenigstens echte Sklavenarbeit.
48. Arbeit beginnt mit Grund-Einkommen und endet mit Lohn-Einkommen.
49. BGE an jeden Menschen zu zahlen heißt, jeden Menschen ernst zu nehmen. Keiner wird zum systemischen Abfall degradiert.
50. BGE heißt, jederzeit antworten zu können, aber nicht zu müssen. Der Rechtfertigungsdruck fällt weg. Gemeint ist ein in "Sozial"-Gesetzen manifestierter Rechtfertigungsdruck, lebenslang seine Existenz begründen zu müssen, um ja nicht als "unnützer Esser" dem "Staat" auf "der Tasche zu liegen". Wozu noch Kinder gebären? Um sie später durch das Jobcenter in Niedriglohnarbeit verheizen zu lassen? 10.000 Menschen werden jedes Jahr zu 100 % sanktioniert, der Rest lebt in Angst vor den Sanktionen und akzeptiert notgedrungen auch niedrigste Löhne. Schon in der sogenannten "Einladung" wird mit einer 10 % Sanktion gedroht, wenn man nicht zum Termin erscheint. Drohungen, Drohungen, Motivationsdrohungen. Hartz-IV-Empfänger sind der Willkür vom Jobcenter ausgeliefert, das sich hinter der Sozialgesetzgebung versteckt.
51. Was nützen Menschenrechte, wenn Menschen trotzdem sanktionsbewehrt in jede miese Arbeit reingezwungen werden?
52. Die 100 ersten Einkommens-Euro haben eine andere existenzielle Wertigkeit als die 100 Euro ab z. B. 10.000 Euro. 100 Euro sind eben nur mathematisch gleich 100 Euro.
53. Man kann seine Arbeitsleistung nicht "für sich behalten". Ein Friseur, der jemandem die Haare geschnitten hat, dessen Arbeitsleistung ist "weg". Ein Lufthansa-Pilot, der von Hamburg nach München geflogen ist, dessen Arbeitsleistung ist "weg". Ein Masseur, der jemanden massiert hat, dessen Arbeitsleistung ist "weg". Geleistete Arbeit wurde geleistet oder eben nicht. Geleistete Arbeit "für sich zu behalten" und von der eigenen Arbeitsleistung "nichts abgeben zu wollen" ist nicht möglich. Ein Busfahrer, der "von seiner Arbeitsleistung nichts abgeben will" => darf nicht losfahren. Ein Bundesliga-Fußballer, der "von seiner Arbeitsleistung nichts abgeben will" => darf den Fußball nicht berühren. Ein Chirurg, der "von seiner Arbeitsleistung nichts abgeben will" => darf den Blinddarm und das Skalpell nicht anfassen. Ein weiterer blinder Fleck liegt in der sauberen sprachlichen Unterscheidung zwischen Beständen und Strömen. Das Problem ist, wir sprechen über ein Einkommen wie einen Bestand, ein Einkommen ist aber ein Strom. Das gleiche sprachliche Problem bei Zinsen: "Ich habe Zinsen auf meinem Konto" - nein, denn Ströme kann man nicht auf dem Konto haben, dort liegen nur Bestände. Das ist so ähnlich wie zu sagen "Ich fahre im Stau ein Stück vorwärts". Also entweder steht man im Stau (= Bestand) oder man fährt (= strömt). Aber im "Stau fahren" ist Unsinn.
54. Wer auf existenziellem Niveau für ein Einkommen eine Gegenleistung einfordert, macht den anderen zum Sklaven, denn in einer Einkommensgesellschaft kann man ohne Einkommen nicht mal einen einzigen Tag leben, ohne kriminell werden zu müssen. (Bitte nicht im Kopf Einkommen und Arbeit vermischen.)
55. Ein BGE ist kein "Geschenk" von den Arbeitenden an "die Arbeitslosen", sondern die gegenseitige Anerkennung der Existenz des anderen. BGE ist keine Sozialhilfe. BGE prüft keine Bedürftigkeit.
56. Das BGE führt zum papierlosen Büro im Jobcenter, und wenn wir schon dabei sind - schaffen wir das Büro gleich mit ab.
57. Das BGE wird nicht durch neue Staatsschulden finanziert, sondern durch laufende Steuereinnahmen. Das ist bei der Rente nicht anders, auch die ist in Wirklichkeit umlagefinanziert. Es gibt keinen angesparten Haufen. Nur das, was jetzt gerade erwirtschaftet wird, kann als Rente verteilt werden. Wenn alle aufhören zu arbeiten, nützt dir deine Rente nichts. Es geht beim BGE gar nicht darum, dass alle aufhören zu arbeiten, sondern dass die Menschen das "neue System" als viel fairer empfinden, also viel lieber Arbeiten gehen, als in diesem heutigen ungerechten und ultrakomplizierten Schweinesystem, das ein schleichendes Gegeneinander statt Miteinander erzeugt.
58. Sinnlose Arbeit hat ein Problem, man weiß nie, wann man fertig ist. Manche Arbeitsplätze sind sinnlos, weil sie nur dem Erhalt eines Einkommens dienen und ihre Existenz nur einer staatlichen Gesetzeskompliziertheit verdanken (z. B. ein großer Teil der Steuerbranche). Menschen spüren genau, ob ihre Arbeit (im Grunde) sinnlos ist.
59. Vielleicht heißt es mal: Bedingungsloses Grundeinkommen - Made in Germany
60. Wer hat die Waschmaschine erfunden? Ein Fauler. Wer hat das Internet erfunden? Ein Fauler. Wer hat das Auto erfunden? Ein Fauler. Faule machen uns arbeitslos und das ist gut so. Nur einkommenslos sollen "sie" uns nicht machen.
61. Mit BGE können Menschen endlich aufhören, sich um bürokratische Sozialalmosen zwischen 0 und 800 Euro zu kümmern. Oder 0 und 1.000 Euro, die genaue Höhe eines BGE müsste man noch diskutieren, 800 Euro ist aber eine realistische Hausnummer. Wohlgemerkt für jeden! Aber eben nicht obendrauf!
62. Mit BGE können wir den "Armutsbericht der Bundesregierung" abschaffen. Ein bürokratischer 500-Seiten Wälzer, von den "Experten". Da drin kommen Begriffsungetüme vor, da schlackern euch die Ohren. Menschen brauchen keine Armutsforschung, Menschen brauchen ein Grundeinkommen. Trotzdem werden weiterhin zynische "Forschungsergebnisse" geliefert. Liegt hier nicht das "soziale Versagen" auch bei den Wissenschaftlern? Ich habe den aktuellen 7. Armutsbericht mal auf die Worte Grundeinkommen und Bedingungslos durchsucht. Sie kommen nicht vor. Der Armutsbericht kriegt von mir ein Armutszeugnis. Es heißt doch immer: "Denk mal Out of the Box!" Wenn man das ernst nimmt und der Armutsbericht "the Box" ist, dann ist das BGE definitiv Out of "the Box". "Out out of the Box" meint jedoch leider meistens: Ja, denke bitte "out", aber nicht "outer" als wir es dir erlauben.
63. Was passiert eigentlich, wenn jeder 1000 Euro Grundeinkommen bekommt, mit der Prostitution? Aus existenzieller Not oder Armut wird sich niemand mehr hinstellen müssen. Ich bezog mich damals (2014) auf den Artikel "Prostitution ist Drecksarbeit, nicht Sexarbeit" von der Zeitung "Welt", es war ein Interview mit der Frauenrechtlerin Lea Ackermann (mittlerweile verstorben). In dem Artikel kommt das BGE nicht vor, aber ich dachte mir, was wäre wenn? Ist ein hohes BGE ein gewisser Schutz vor Prostitution? Letztlich ist Prostitution eine fortgesetzte, bezahlte Vergewaltigung, eine bezahlte Dauer-Misshandlung, und ein BGE könnte zumindest einen leichteren Rückzugsort bieten, als in Hartz IV zu müssen, um "rauszukommen". Aber diese Diskussion findet praktisch nie statt.
64. BGE ist kein Kombilohn! Jedenfalls nicht so wie er heute gemeint ist.
65. Weg mit politischer Worthülsenakrobatik: Sie nennen es soziale Gerechtigkeit und meinen doch nur Zwangsarbeit für monetär Schwache. Maschinen nehmen uns die Arbeit ab? Egal. Hauptsache jeden in nicht-selbstgewählte Niedrig-Lohn-Arbeit pressen. Die SPD ("Arbeiterpartei") will zwar jeden auf Teufel komm raus "in Arbeit bringen", seltsamerweise aber dann doch nicht den 100-Millionen-Erben oder den Milliardärssohn, obwohl diese dem "Topf" gewaltige Mengen entnehmen, ohne etwas hineinzutun, was aus ihrer eigenen Arbeitsleistung stammt. Ist das nicht "ein wenig" ungerecht?
66. Mit BGE vollständiger Wegfall von "Sozialleistungsmissbrauch". Was alle bekommen, kann man nicht "erschleichen". Wegfall des "ausgenutzt fühlen" der Arbeitenden, denn wer mehr als das BGE haben will, muss sich das erarbeiten. Mit BGE hat der, der arbeitet, immer mehr als der, der nicht arbeitet. Uli Hoeneß glaubt von sich, er wäre kein "Sozialschmarotzer", mit BGE gibt es diesen Vergleich nicht mehr, denn was alle bedingungslos bekommen (also auch Hoeneß) kann man nicht "schmarotzen". Mit 1.000 Euro BGE sind wir nicht mehr auf gönnerhafte Charity-Wohltaten von Steuerparadiesvögeln und Steuerbetrügern angewiesen. Hoeneß hat soviel Steuern hinterzogen, wie die meisten Hartz IV Empfänger in ihrem ganzen Leben nicht "sozialschmarotzen" könnten. [Diese Aussage "Ich bin kein Sozialschmarotzer" hat Uli Hoeneß tatsächlich 2014 getätigt, vor Gericht, wegen seiner Steuerstraftat. Nach seiner Haft in der JVA Landsberg wurde er bereits 2016 wieder zum Präsidenten des FC Bayern gewählt. Beim besten Verein der Welt (FC Hansa Rostock) könnte so etwas niemals passieren, denn wir sind einfach die besseren... Fußballer! Nur steht das Tor oft an der falschen Stelle. Immer dieses verdammte falsch stehende Tor!]
67. Jeder, egal wie reich oder arm, bezahlt sein Brot von den ersten 1.000 Euro.
68. Nicht Arbeitslosigkeit, sondern Einkommenslosigkeit erzeugt die alltäglichen Sorgen.
69. Wie oft muss man eigentlich noch richtigstellen, dass die "echt Faulen" vom BGE überhaupt nicht profitieren. Profitieren werden die Arbeitswilligen, da diese durch ein BGE eine unsichtbare (aber wirksame) Argumentationshilfe im Bewerbungsgespräch dabei haben. Stimmt der Lohn nicht, dann Tschüss. Wer wirklich Hardcore-Faul und Vollständig-Abwehrend ist, warum auch immer, der wird in keinem System zur Arbeit antreten. Es geht doch darum, ein als fair empfundenes System zu entwickeln, bei dem auch die heute als "faul" Bezeichneten sagen, hey das ist ein faires System, ich packe mit an. Ich gehe davon aus, dass die allermeisten heute als "faul" bezeichneten, eigentlich eine gesunde psychische Reaktion zeigen, auf ein als unfair und "ungesund" empfundenes System. Ist das System aber fair, rennen dir die Leute die Bude ein.
70. Über das BGE zu diskutieren bedeutet, in sich Porzellan zu zerschlagen. Kostprobe: Für (heute) 1000 Euro Lohn ist man nur ein menschlicher Durchlauferhitzer, um am nächsten Tag arbeitsfähig wieder dazustehen - wie ein antiker Sklave. Alles was an Geld hereinkommt, dient nur dazu, am nächsten Tag wieder arbeitsfähig dazustehen. [Aber Stephan, halte ein, du hast doch keine Chance gegen "die da oben", du bist doch nur eine ganz kleine Internet-Wurst. Ja, bin ich, aber auch eine kleine Wurst kann mal ganz groß rauskommen.]
71. Die folgende Antrags-Bürokratie kann bis zur Höhe des BGE wegfallen => Invalidenrenten, Witwenrenten, Waisenrente, Sozialhilfe, Studienkredite, Hartz IV, Wohngeld, Altersunterstützung, BAföG, Kindergeld, Unterhalt, Erziehungsgeld, Büchergeld, Aufstocker, Gutscheine für Musikunterricht, Lebensmittelmarken, 400 Euro Jobs, Elterngeld, 1-Euro Jobs, Mütterrente, "Herdprämien", Betreuungsgeld, Midi-Jobs, Mini-Jobs, Mikro-Jobs, Nano-Jobs, Steve Jobs... [Natürlich müssten wir über die Details noch sprechen, aber wenn wir von 1.000 Euro BGE für jeden ausgehen, fällt der ganze bürokratische Mittelgroß-, Klein- und Kleinstbürokratiesch... weg]
72. Das Bedingungslose Grundeinkommen ist das Rettungspaket für die kleinen Leute.
73. Karl Marx hat von Friedrich Engels ein BGE bezogen. Gemeint ist damit, dass Engels den Marx finanziell unterstützt hat, damit der in Ruhe sein Buch "Das Kapital" fertigstellen konnte. Auch Einstein bekam so etwas ähnliches, er hat seine Relativitätstheorie nämlich nicht an der Universität ausgearbeitet, sondern in der wohligen finanziellen Ruhe eines Patentprüfers III. Klasse. Ähnlich wie dem Autor dieser Website sein Brot-und-Butter-Beruf als Aufzugstechniker ermöglicht, hier an seiner Website zu schreiben, und nicht tagtäglich sorgenvoll und zeitraubend jeden Cent umdrehen zu müssen.
74. BGE = Du bist Sparta.
75. Heute haben wir eine seltsam-eklige Mischung: Einerseits wissen wir, dass wir Menschen nicht verhungern lassen können, andererseits knüpfen wir das (unterschwellig und unformuliert, meist verbunden mit dem grässlichen Wort "unverschuldet" in Not geraten) an Bedingungen. Nahrungsmittel und Geld nach Äthiopien nur mit Bedingungen? Oder gönnerhaft dann doch nicht? Wie würde Bono reagieren, wenn Afrika sagt: Wir nehmen dein Geld. Aber arbeiten? Nö! Arbeitszwang ist bei Charity unausgesprochen, aber da.
76. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen lässt viele psychische Erkrankungen verschwinden. Wenn man die Angst reduziert, steigt die Art von Motivation die wir heute brauchen. Die Wissensgesellschaft funktioniert nicht mit der neun-schwänzigen Bürokratenpeitsche um Galeerensklaven zu "motivieren".
77. Der neoliberale Zeigefinger kennt nur eine Richtung: DU bist faul. Mit BGE: Talk to the hand... Ein neoliberales Gehirn denkt so: Das Gegenteil von Existenzangst ist "Dann tut keiner mehr was". Das sind die "einleuchtenden Erkenntnisse" eines Neoliberalen. Was ich bis heute nicht verstehe: Wieso die Neoliberalen nicht verstehen, dass mit BGE die Niedriglöhne zu hohen Löhnen werden und damit automatisch (gemäß neoliberalem Modell) die Leute mit Schwung zu den Arbeitsplätzen strömen. Und das "Lohnabstandsgebot" wird auch automatisch eingehalten. Jeder Neoliberale müsste begeistert sein von der Einfachheit und Klarheit eines Wirtschaftsmodells mit BGE. [Interessant: Offenbar hat mich damals das Wort "Neoliberal" ziemlich getriggert :-) Damals hat man das viel häufiger verwendet als heute.]
78. Heute: Arm trotz Arbeit. Mit BGE: Reich durch Arbeit.
Alle Texte, Bilder, Videos und die Musik auf dieser Website sind urheberrechtlich geschützt. Dies müsste ich eigentlich nicht extra erwähnen, denn in Deutschland entsteht der Urheberrechtsschutz automatisch, per Gesetz. Man muss den Urheberrechtsschutz nicht irgendwo "beantragen". Seit einiger Zeit nutzt aber KI unsere urheberrechtlich geschützten Daten. Eine "Maschine" macht also in sehr großem Stil das, was Menschen nicht erlaubt ist, nämlich urheberrechtlich geschützte Daten ohne Zustimmung des Urhebers zu nutzen. Als Mensch wirst du für die Verwendung von Musikschnipseln oder irgendwelchen Bilderschnappschüssen abgemahnt. Die KI dagegen nutzt gefühlt das halbe Internet, ohne Abmahnung. Es laufen im Moment weltweit eine große Anzahl an Klagen gegen diese widerrechtliche Nutzung von urheberrechtlich geschützten Daten durch KI.
Die ersten Gerichtsurteile in Deutschland, beispielsweise zu den Liedtexten von Reinhard Mey, deuten darauf hin, dass hier ein gigantischer Rechtsbruch durch KI vorliegt. Das Urheberrecht ist keine Lappalie, sondern kann mit bis zu 3 Jahren Haft (z. B. § 106 UrhG) oder Gewerbsmäßig sogar bis zu 5 Jahren Haft (§ 108a UrhG) geahndet werden. Bis auf weiteres müssen wir aber die kommenden Gerichtsurteile und deren Weg in den Instanzen abwarten.
Ist Sam Altman (OpenAI) eine Art KIm Dotcom 2.0 oder geht alles mit rechtlichen Dingen zu? Kim Dotcom ist ein Internetunternehmer, der, vereinfacht gesagt, vor ca. 20 Jahren ein Filesharing-Internet-Portal betrieben hat (Megaupload) und dort eine riesige Anzahl an urheberrechtlich geschützten Filmen und Musik getauscht wurden. Kim Dotcom ist (zusammen mit einigen Mitstreitern) 2012 in Neuseeland wegen schwerer Urheberrechtsverletzungen bei einer Hausdurchsuchung festgenommen worden und es wird von den USA seine Auslieferung in die USA gefordert (das zieht sich aber schon eine halbe Ewigkeit hin, wir haben jetzt 2025 und er ist immer noch in Neuseeland).
Die normalerweise recht klare Sachlage im Bereich Urheberrecht (vereinfacht: wer fremde texte und bilder nutzen will, muss den urheber vergüten - wer fremde texte und bilder klaut, wird abgemahnt) wurde in Deutschland im Jahr 2021 durch hinzufügen eines neuen Urheberrechtsparagraphen verwässert. Mit dem neuen § 44b UrhG (Text- und Data Mining) erlaubt man der "Künstlichen Intelligenz", vereinfacht gesagt, alles im Internet kostenlos zu nutzen, außer der Urheber widerspricht aktiv (Opt-Out-Regelung). Als Krönung hat man als Urheber diesen Widerspruch auch noch "maschinenlesbar" zu machen. Da bisher keiner genau weiß, was "maschinenlesbar" sein soll, und auch, weil generative KI wie ChatGPT ja schon superschlau ist (knapp unterhalb der Schlauheit meiner Leser), verwende ich bis dahin folgenden Nutzungsvorbehalt gem. § 44b UrhG:
Hiermit widerspreche ich der Nutzung aller Texte, Bilder, Videos und Musik auf meiner Website durch Text- und Data Mining, insbesondere widerspreche ich der Nutzung meiner Daten durch "KI" bzw. "Generativer KI".