Dieser Artikel wurde von mir schon vor vielen Jahren bei Google+ veröffentlicht, ich habe ihn aktualisiert und etwas "frustrationsbereinigt". Google+ gibt es heute nicht mehr, es war eine Art seriöses Facebook. Ein wenig Frustration habe ich trotzdem noch im Artikel gelassen, denn ich möchte euch zeigen, hier schreibt ein Mensch..., ihr Arschlöcher! (Diese "Beleidigung" soll euch wiederum zeigen, ich bin keine KI, denn eine KI beleidigt niemals, das haben die Programmierer verhindert.) Ist es nicht herrlich, zu wissen, hier wird man, wie früher, noch von einem Menschen persönlich beleidigt..., ihr Arschlöcher... und nochmal... ihr Arschlöcher! und nochmal... ihr Arschlöcher!! und nochmal... ihr Arschlöcher!!!
So, die Anzahl der Leser hat sich halbiert, jetzt kann es endlich losgehen. Nur die ganz Harten bestehen diesen Auswahltest beim KSK (Katastrophen Schriftsteller Kalw) und lesen hier weiter.
Dieser Artikel hat keine Substanz. Dieser Artikel hat keinen Inhalt. Dieser Artikel ist ein stark verdünntes Nichts. Er wird trotzdem eine Wirkung auf den Leser haben.
Wie erklärt man Homöopathie? Ganz einfach: Man wirft in Frankreich eine Aspirin in den Atlantik und in Brasilien verschluckt sich jemand beim Baden im Meer. Jetzt hat unser brasilianischer Badegast auf einmal keine Kopfschmerzen mehr. Klingt unlogisch? Nicht für einen Homöopathen. Dieser behauptet, je stärker die Verdünnung, desto stärker die Wirkung. Es gibt homöopathische Verdünnungen, die sind so stark, als würde man eine einzelne Aspirin in einem Ozean verdünnen, der so groß ist wie Millionen von Universen. Da in unserem Leitungswasser alle möglichen Substanzen der Erde in ultraverdünnter Form enthalten sind, müsste ein Schluck Leitungswasser alle Krankheiten heilen. Ein Schluck Leitungswasser und schon bist du der gesündeste Mensch der Welt.
Eine anschauliche Erklärung dazu liefert Prof. Heinz Oberhummer (mittlerweile verstorben) auf YouTube in dem Video: Homöopathischer Vollrausch - Science Busters.
Wie bringt man einen Homöopathen zum Schwitzen? Man entferne alle Etiketten von seinen Fläschchen und bitte ihn, seine Wässerchen zu unterscheiden. Oh Wunder, er kann es nicht, in allen ist nur Wasser. Oder man entferne alle Etiketten von seinen Zuckerkügelchenpackungen. Oh Wunder, er kann sie nicht mehr unterscheiden, in allen ist nur Zucker. Nur Zucker, nur Wasser, nur Betrug?
Gleich vorneweg: Es ist erstaunlich, dass es noch nicht zu einer riesigen Fülle an zivilrechtlichen Prozessen gekommen ist, bei denen Homöopathen von Gerichten zu Schadenersatz verurteilt worden sind, weil eine Wirkung oberhalb des Placeboeffektes wissenschaftlich sicher ausgeschlossen werden kann. Meines Erachtens ist Homöopathie eine Fehlbehandlung und Betrug am Patienten, da hilft leider keine Satire und kein Humor.
Warum soll man sich überhaupt damit beschäftigen? Wenn man Unsinn als Unsinn erkannt hat, muss man sich doch nicht mehr lange damit aufhalten, oder? Doch, weil ich glaube, dass derjenige, der Homöopathie für wirksam hält, eine Methode des Denkens hat, die sehr schnell hin zu Zauberei, Aberglauben und Leichtgläubigkeit führt. An Homöopathie zu glauben bedeutet, den Unterschied zwischen Roman und Wirklichkeit nicht mehr zu erkennen, sondern die Zaubersprüche im Roman für mindestens gleichwertig mit der Realität zu halten. Es könnte ja durchaus sein! Ja sicher kann "durchaus alles sein", aber dann kann auch das Gegenteil "durchaus sein" und man ist wieder so schlau wie zuvor. Es helfen nur gutgemachte Studien und hier zeigen alle wissenschaftlichen Studien dasselbe Ergebnis: Homöopathie ist oberhalb des Placeboeffektes wirkungslos.
Samuel Hahnemann, der Erfinder der Homöopathie, hatte vor 200 Jahren den Menschen tatsächlich etwas Gutes getan, denn eine Behandlung bei einem mittelalterlichen Arzt glich dem Besuch bei einem Metzger. Hier empfehle ich euch einen Artikel über den französischen König Ludwig den XIV., der mich echt vom Hocker gehauen hat. Ihr findet ihn auf der Website vom Deutschlandfunk: Hans-Conrad Zander - Medizingeschichte - Ich stinke, also bin ich (einfach googlen). König Ludwig der XIV. ist auf eine unglaublich brutale und abstoßende Art von seinen Ärzten behandelt worden (hat aber erstaunlicherweise noch sehr lange gelebt). Was hat sich seitdem geändert? Die Menschen? Die Ärzte? Nein, es ist die Einführung der wissenschaftlichen Methode, das Abschaffen des Hörigkeitsglauben an Autoritäten und der offene Umgang mit Kritik [1]. Nicht die Autorität zählt, sondern die Ergebnisse und Methoden von wissenschaftlichen Studien und Experimenten. Aber gibt Obacht: Ein Wissenschaftler fragt nicht zuerst "Wie lauten deine Ergebnisse?", sondern er fragt "Mit welcher Methode bist du vorgegangen?", erst danach lohnt sich ein Blick auf die Ergebnisse. Die Frage nach der Methode ist wichtiger als das Ergebnis, denn alle Methoden produzieren Ergebnisse, alle Methoden führen zu Antworten, aber viele Methoden produzieren unsinnige Antworten und vermüllen durch ihre riesige Menge den Erkenntnisprozess bzw. schaden sogar. König Ludwig hilft das alles nicht mehr, er war wohl das ärmste Schwein des 17. Jhd. Wir Menschen produzieren ständig und immer Ergebnisse bzw. Antworten. Es existieren auf dieser Welt riesige Türme und Berge von Antworten und Ergebnissen. Die viel interessantere Frage ist jedoch: Mit welcher Methode bist du auf deine Ergebnisse gekommen? Nur so lässt sich die Spreu vom Weizen trennen, nur so behält man den Durchblick. Deshalb sortiert man bei der Online-Suche auch nicht die (riesige) Menge an Medizin-Studien nach Ergebnissen (die einem gefallen), sondern schön brav nach der Methode, also "placebokontrolliert", "randomisiert", "doppelblind" usw. (mit Ergebnissen, die einem möglicherweise nicht gefallen).
[1] Nach dem amerikanischen Wissenschaftstheoretiker Prof. Thomas S. Kuhn ist das aber nur ein Idealmodell, die reale Praxis der Wissenschaft funktioniert anders und schottet sich sehr wohl ab, denn man kann als Mensch nicht permanent und immer Kritik aufnehmen (man würde sonst einfach durchdrehen). Nur wenn die wissenschaftlichen Probleme zu groß werden, öffnet man sich und schaut nach einem neuen Paradigma, dieses muss aber mindestens alle bisher gelösten Probleme enthalten und auch noch alle neuen Probleme lösen. Da so etwas sehr, sehr viel Gehirnschmalz erfordert, dauert es oft sehr lange, bis ein neues Paradigma gefunden und akzeptiert wird. Wie gesagt, es muss nicht nur die neuen Probleme lösen, sondern auch die alten, schon gelösten Probleme gelöst belassen. Sonst macht es keinen Sinn es einzuführen. Das neue Paradigma muss sozusagen einen "Mehrwert" bzw. "Vorteil" haben.
Im Mittelalter hatte man nach einem Arzt-Besuch oft größere Probleme als vorher oder starb sogar durch die Behandlung. Es war eine Zeit, in der Ärzte Leichen aufschnitten und direkt danach, mit den Fingern voller Leichengift, zu den Geburten gingen und ihnen die Mütter wegstarben. Dabei hätte ein Blick auf die viel geringeren Sterbequoten bei Hebammen-Geburten genügt. Der Unterschied? Die Hebammen hatten saubere Hände! Ideale Voraussetzungen für eine vernünftige Studie bzw. Experiment und einen damit verbundenen Erkenntnisgewinn. Aber auch ein Paradebeispiel für einen zähen "Wissenschafts-Apparat", dem der Arzt Ignaz Semmelweis aufzeigte, dass dieser "Apparat" jahrhundertelang entscheidende Fehler gemacht hatte. Hier muss man auch etwas Kritik an dem Philosophen Karl Popper üben, denn sein Falsifikationismus wird nicht umsonst "naiver" Falsifikationismus genannt, denn welcher Arzt im 19. Jhd. ruft begeistert: "Danke Semmelweis, dass du mich falsifiziert hast, jetzt bin ich rückwirkend verantwortlich für hunderte tote Mütter!"
Das "dunkle" medizinische Mittelalter reichte bis weit in das 19. Jhd. Man konnte also länger leben, wenn man ein Homöopathie-Scheinmedikament bekam, statt der alchemistischen Pillenpanscherei oder noch schlimmerer "Heilkunde-Maßnahmen" (Aderlass, mehr ist besser, bis zur Austrocknung). Mit Homöopathie kam man zumindest in den Genuss des Placeboeffektes, ein heute wissenschaftlich gut nachgewiesener Effekt, der tatsächlich existiert. Aber in allen abertausenden Studien zur Homöopathie, in allen Untersuchungen und Experimenten, ist noch nie eine Wirkung oberhalb des Placeboeffektes nachgewiesen worden. Das ist der Knackpunkt. O b e r h a l b ! Das bedeutet:
Ist Homöopathie wirksam: Ja.
Ist Homöopathie unwirksam: Ja.
Wie kann es sein, dass beides richtig ist?
Es liegt bei Homöopathie nicht die Wirkung durch einen Inhaltsstoff vor, sondern es liegt bei Homöopathie die Wirkung durch Glauben an einen Inhaltsstoff vor. Und die Glaubenswirkung ist nicht höher als die Placebowirkung, denn die Placebowirkung ist die Glaubenswirkung. Hat Mami schon mal bei dir "gepustet", weil du dir das Knie aufgeschlagen hast? Die Schmerzen wurden kleiner, dein Glaube, also der Placeboeffekt, ist eingetreten und war wirksam. Es ist also falsch, Glaubenseffekte kleinzureden, denn diese kann man gut auslösen, man nennt sie Placebo, und sie wirken bis zu einer gewissen Höhe - und genau diese Höhe hat noch kein homöopathisches Mittel überschritten. Erst ein echter Wirkstoff, z. B. eine Aspirin, zeigt Wirkungen oberhalb des Placeboeffektes, das heißt, beide werden addiert. Der Glaube an das "Pusten" von Mami lässt ein wenig die Schmerzen abklingen und die anschließende Aspirin lässt sie ganz verschwinden. Alle Probleme ließen sich lösen, wenn wir merken würden, dass wir nur einem Sprachproblem aufsitzen: Man hat dem Placeboeffekt (der existiert), das exotisch klingendes Namensschild "Homöopathie" gegeben, oder anders gesagt, Homöopathie heißt, den Placeboeffekt unter einem Markennamen zu verkaufen (habe ich mal so auf Twitter geschrieben, aber bei Twitter habe ich mich schon vor Jahren vollständig gelöscht).
Man kann immer das Wort Homöopathie durch Placeboeffekt ersetzen. Die Homöopathie-Heil-Erfolge und der Placeboeffekt sind deckungsgleich. Das Problem ist, dass die meisten Menschen den Placeboeffekt als "den gibt es doch gar nicht" verstehen. So als wäre der Placeboeffekt Hokuspokus. Es wäre sehr viel gewonnen, wenn man im allgemeinen Sprachgebrauch den Placeboeffekt als echten Effekt bezeichnen würde, der er ja auch ist. Der Spruch "Das ist ja nur ein Placeboeffekt" ist falsch. Der Placeboeffekt ist relativ klein, aber er ist genauso real wie die Schwerkraft real ist. Es hat sich aus irgendeinem Grund eingebürgert, den Placeboeffekt als Synonym für "etwas, das es nicht gibt" gleich zu setzen. Den Placeboeffekt gibt es, es ist eine Wirkung ohne Wirkstoff, ähnlich wie Hypnose, bei der auch, außer den Worten, kein "Wirkstoff" eingesetzt wird. Es ist eine Art wirkstoffloses Charisma, den die begleitenden Umstände und der Arzt in einem Patienten auslösen. Auf diese wirkstofflose Wirkung wird nun, bei Gabe eines "richtigen" Arzneimittels, noch die wirkstoffhaltige Wirkung draufgepackt, z. B. die Aspirin oder noch stärkere, wirkstoffhaltige Schmerzmittel. Beide zusammen ergeben dann die Gesamtwirkung. Habt ihr Arschlöcher das verstanden? (KI Premium Schutz wurde aktiviert)
Zusammenfassung: 1. Der Placeboeffekt existiert und er ist wissenschaftlich anerkannt. 2. Homöopathie und Placebo sind unterschiedliche Worte für den gleichen Sachverhalt. 3. Placebo ist wirksam, Homöopathie ist ein anderes Wort für Placebo, also ist auch Homöopathie wirksam, aber nur bis zur Höhe des Placeboeffektes und keinen Millimeter höher. Dies ist die Kernaussage aller zigtausenden Untersuchungen zum Thema Homöopathie.
Beispiel: Es geschieht ein schwerer Verkehrsunfall. Der herausgeschleuderte Fahrer liegt mit gebrochenem Knie am Straßenrand, die Kniescheibe liegt zerschmettert auf dem Boden und er schreit vor Schmerzen wie wild. Der Notarzt eilt herbei und fragt "Soll ich Ihnen aufs Knie pusten?" Der Fahrer brüllt unverständliches zurück. Der Notarzt fragt weiter: "Wollen sie vielleicht was Homöopathisches?" Komisch, ich habe noch keinen erlebt, der auf beide Fragen mit Ja geantwortet hätte. Das witzige ist, es würde die Schmerzen tatsächlich von 10 auf 9,99 senken, aber ich glaube unser Fahrer hätte lieber gern ein Medikament mit Wirkstoff.
Mittlerweile lade ich meine Texte auch unfertig hoch, um schon mal etwas "zu sehen" und als Ansporn für mich, weiterzuschreiben. "Unfertig" ist meine Website ja sowieso, ich schreibe an allen Artikeln und Kommentaren immer weiter. Also bleibt dran, hier folgt noch deutlich mehr.